Meine Erfahrung mit den Ärzten

Einige Jahre meines Lebens (aus meiner Sicht viel zu viele Jahre) hat mich diese Hautkrankheit gefesselt. Schon in der Volksschule wurde ich in den Arm- und Beinbeugen von Juckreizschüben heimgesucht. Mein Vater hatte mir oftmals diese Stellen mit Kortisonsalben eingecremt. Dann war der Juckreiz wieder weg und es ging ein paar Tage gut.

 

Bis es wieder zu Rötungen in den gleichen Körperbereichen kam, einerseits durch Juckreiz, andererseits durch Aufkratzen meinerseits der betroffenen Stellen.

 

Das war noch die harmlose Neurodermitiszeit, die gar nicht so schlimm war.

 

Mit 14 Jahren ist diese Krankheit dann wirklich schlimm ausgebrochen. Es begann wie damals in der Volksschule: Arm- und Beinbeugen begannen zu jucken, ich kratzte mich. Wenn es im Winter war, hoffte ich, dass es nach der Heizperiode besser würde. Wenn es im Sommer war, hoffte ich, dass es nach den Hitzetagen besser würde. Immer habe ich mich an zukünftigen Ereignissen festgehalten, die mir eine Besserung bescheren sollten.

 

Doch ging es viele Jahre so weiter. Mittlerweile breitete sich der Juckreiz auf die ganzen Arme und Beine aus. Die Hände begannen auch immer mehr in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Das schlimmste war das Gesicht und der Hals, weil ich das kaum vor der Umgebung verstecken konnte.

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    Meine Mutter pilgerte mit mir von Hautarzt zu Hautarzt. Immer die gleichen Worte: Neurodermitis bzw atopische Dermatitis lautete die Diagnose, die Lösung: Kortisonsalben.

    Im Laufe der Jahre haben die Kortisonsalben nicht mehr geholfen, ich war verzweifelt.

     

    Ein undurchdringlicher Kreislauf begann: jucken, kratzen, sich schlecht fühlen.

     

    Immer wieder der Gedanke: wenn ich es eine Woche durchhalte nicht zu kratzen, bin ich auf dem Weg der Besserung… doch diese Woche kam nie, diese Woche konnte ich nie durchhalten, da der Juckreiz immer stärker war.
    Ich bin dann wieder einmal mit meiner Mutter zu einem namhaften Arzt gepilgert, der meinte, ich solle an einer Studie für Hautpflegesalben teilnehmen, da neurodermitiskranke Menschen besondere Bedürfnisse hätten und ihre Meinung gefragt wäre. Das war für mich kein Problem. Immer in der Hoffnung, vielleicht hilft das Produkt ja mehr als nur zu pflegen. Ebenfalls forderte mich dieser Arzt auf, mit ihm im Fernsehen in einer wissenschaftlichen Sendung aufzutreten, meine Haut zu zeigen und zu erklären, dass Neurodermitis nicht heilbar wäre.

     

    Das war für mich echt der Gipfel. Ich war mit meinen 18 Jahren damals viel zu schüchtern, diesem Arzt meine Meinung zu sagen. Ich erwiderte nur: „Ich überlege es mir.“

     

    Daheim habe ich meiner Mutter gesagt: „Mama, wenn ich das glauben würde, was hätte ich für eine Perspektive für mein Leben ? Mit mir nicht. Ich bekomme es weg.“

     

    Ich habe einen Entschluss gefasst: das Kortison muss als erstes weg! So entschied ich von einem Tag auf den Anderen, keine Kortisoncremen mehr zu verwenden.

     

    Ich hatte das Gefühl, ich wäre auf Entzug. Die Haut wurde zu meinem eh schon unansehnlichen Bild auch noch krebsrot. Das dauerte einige Wochen, doch dann wurde es besser. Der Juckreiz und die Kratzattacken waren immer noch da, jedoch verschwand die gerötete Haut, welche ich als Entzugserscheinung eingeordnet hatte.

     

    Ein kleiner Erfolg, wenn es mir schon schlecht ging, so wenigstens ohne mir ständig schädliche Substanzen aufzutragen.

     

    Eines Tages bekam ich in der Schule eine Empfehlung für einen Arzt von einer Leidensgenossin. Der meinte alternativ zu arbeiten. Es gab – oh Wunder – keine Kortisoncremen. Es gab 3x in der Woche Spritzen, die Nahrungsergänzung enthielten und eine Diät, die ich selbst überwachen sollte… alle Nahrungsmittel weglassen und langsam allergenarme zu mir nehmen. Nebenbei sollte ich Tagebuch darüber führen, was ich gegessen hätte und wie es mir hautmässig ginge. Was soll ich sagen: ich hatte bald nur wenige Nahrungsmittel, von denen ich mich 10 Monate lang ernährte, verbrachte 3 Nachmittage in der Woche jeweils 4 Stunden im Wartezimmer dieses Arztes, der eine Stunde Fahrzeit von meinem Wohnort entfernt war, ich lernte dort sämtliches für die Schule, anders wäre das nicht mit meinem Alltag vereinbar gewesen.

     

    Das Ergebnis nach 10 Monaten: ich hatte 6 Kilo abgenommen, obwohl ich zuvor schon sehr schlank war, hatte ständig Hunger, die Haut hatte sich kein bisschen verändert.

     

    Eines Abends habe ich dann den Hut drauf geworfen und mir eine normale Mahlzeit genehmigt. Das Kapitel Spritzen und Diät, bei der ich völlig allein gelassen wurde, war für mich abgeschlossen.

     

    Ich begab mich wieder auf die Suche. Ich fand ein Buch über das Unterbewusstsein, welches mich lange Zeit begleitete. Ab da ging es bergauf. Ich beschäftigte mich mit mir, mit meinen Glaubenssätzen, meinen Wünschen, was mir wichtig war und eines Tages hatte ich es geschafft, mit 22 Jahren!! Ich war sehr stolz auf mich. Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte nicht so lange herumirren müssen, sondern die Begleitung alternativer Methoden gehabt, wie ich sie erst viele Jahre später selbst erlernte.